Das konnte auch nur wieder mir passieren |
Mein Auto beißt...Das ist die wahre Geschichte meiner ersten Autopanne. Ich war gerade mit Vaters Auto beim Einkaufen, d.h. zunächst bei der Bank und als ich vom Hinterhof-Parkplatz der Bank wieder auf die Hauptverkehrsstraße hinausfahren will, macht es "wup", der Motor ist aus, nix geht mehr: kein Anlasser, kein Warnblinker, nix. Zum Glück gibt es nette Mitmenschen, die sofort und unbürokratisch helfen. Unter vielen "Dankeschöns" meinerseits wurde der Wagen rücklings wieder auf den Parkplatz manövriert. Ich - schnell zur Telefonzelle "Papa hilf!" Papa schwingt sich auch sofort auf's Radl... ich soll derweil schon mal zum Einkaufen gehen, während er das Auto repariert. Zurück am Parkplatz erblicke ich schon eine Politesse, die gerade ein Knöllchen schreibt. Auch diese ist freundlich gesonnen und sieht sofort ein, dass ich unter diesen Umständen nicht an eine Parkscheibe gedacht habe. Nun los zum Einkaufen. Fahrertüre abschließen, Beifahrertür öffnen, Einkaufskorb holen, Autoschlüssel schon mal in den Minirucksack packen, diesen auf den Rücken wursteln (der sitzt so streng, dass er nur mit gymnastischen Verrenkungen angelegt werden kann), Beifahrertür zu und... autsch: Ich habe den Daumen beim Zuschlagen in der Tür eingeklemmt. Es tut nicht wirklich weh, aber ich stecke fest. Die Tür ist ein Stück eingerastet, sodass sie sich nicht mehr öffnen lässt. Der Knopf ist natürlich unten, ganz klar. Und der Autoschlüssel ist, wie gesagt, in einem Rucksack auf meinem Rücken, aus dem ich mich mit freien Händen so schon kaum herauswinden kann. Nach 10 Minuten kommt Papa während ich versuche gegenüber den nörgelnde Kinder an mir vorbeischleifenden und sichtlich irritierten Muttis Haltung zu bewahren. |
Die Leiden des jungen Werther - oder - Krass die GefühleNach Feierabend im Bus. Zwei Jungs so um die 16 philosophieren über ihre Beziehung zum weiblichen Geschlecht: A: "Hab i dir schon fazählt? Krass! Weißt, die C., die ist total in mich verliebt, weißt!"B: "Na! Das ist doch die von der XY-Schule, die is total häßlich, ich schwörs dir." A: "Schon, weißt, aber die lässt mich vielleicht ran und so..." B: "Du, ich schwör, das würd ich ja krass ausnützen, tät ich das, du!" A: "Ja voll." B: "Logo, wenn was geht und so..." (Pause, andächtiges Schweigen) A: "Und was ich dir noch erzähl´n wollt.... hier! (hält Zettel hin) Die hat mir voooooll den Liebesbrief, hat die mir geschrieben!" (B liest) B: "Krass Mann! Aber du, die hat fei voll die Gefühle. So krass Gefühle hat die... Ja, das fänd ich ned in Ordnung Mann, wenn du ihr da weh tust..." Und da sag noch einer, die Jugend von heute und so... |
Warum ich Camping hasseWer kennt das nicht? Man ist jung, man ist mit lustigen Leuten beim Campen, man trinkt was. Es wird spät... eigentlich verträgt man ja nix, aber schließlich ist man in Italien und dann dieser süffige Lambrusco aus der 2 Liter Flasche. Die Heimkehr auf den Zeltplatz wird schwierig, mittlerweile wird einem klar, dass man ein bißchen einen über den Durst getrunken hat, aber sobald das eigene Zelt einmal gefunden und der Kampf mit dem Schlafsack ausgerungen ist, legt sich friedliches Schnarchen über den ganzen Ort. Szenenwechsel: nächster Tag, die Sonne lacht. Ich erwache aus tiefstem Schlaf, so richtig ausgeruht und stelle erfreut fest, dass sich keinerlei Anzeichen eines Katers zeigen. Nur irgendwas stört. Es juckt an der Backe. Die zum Kratzen an die Wange geführte Hand erstarrt, der wirre Geist kann die wahrgenommenen Reize noch nicht ganz verarbeiten, es dauert ein paar Sekunden bis ich die Hand ein zweites Mal an die Stelle führe und "es" entfernen kann... vor meine müden, ungläubigen Augen, zwischen meinen Fingern klebt eine fette braune schleimige ekelhafte Nacktschnecke, die ich - wie sich mein erwachendes Gehirn soeben erinnert - just vor wenigen Augenblicken mit einem saftigen "Plopp" von meiner Backe gepflückt habe.Und der Weg zu den Waschräumen war an diesem Tag so lang, sooooo lang... |
Hallo, hier ist d´OmaMein erstes eigenes Handy. Nach der eigenen Wohnung und dem eigenen Auto das Sahnehäubchen des Erwachsenendaseins. Ich habe gerade Besuch und "tüdelü" die erste Nachricht wird gemeldet. Ich frohlocke, muss aber auf die Terrasse gehen (ich wohne nämlich in einem Funkloch) und wähle die Nummer meiner Mailbox. Ich höre: "Hallo Günta, hier is d‘ Ooomaaaa, i wollt di nur fragen wias da gäääd?"Wetten, dass da eine rüstige Dame beim nächsten Treffen mit Günter auf des "scheiß neimodische Glump" geschimpft hat? |
Entschuldigen Sie, Fräulein...?Letztens auf einer Parkbank am Gärtnerplatz: Ich habe einen Termin und noch 5 Minuten Zeit - genug, denke ich, um ein wenig in einer Zeitschrift zu lesen, die Sonne scheint, ich bin ganz vertieft. Plötzlich setzt sich jemand neben mich und es ist einer jener Momente, in denen man instinktiv spürt: jetzt wie zufällig die Zeitschrift zuschlagen, aufstehen und gehen, als ob man das eh gerade vorgehabt hätte. Aber da ich, wie jeder moderne Mensch, meinen Gefühlen nicht traue, bleibe ich sitzen, denke "is ja albern". Es vergehen ein zwei ungemütliche Minuten, dann beugt sich der Herr mittleren Alters, wie ich aus den Augenwinkeln wahrgenommen habe, neben mir herüber und spricht mich an: "Entschuldigen Sie, Fräulein..." Ich erwarte eine Frage nach dem Weg oder eine Bitte um Feuer als er fortfährt: "sind Sie noch ledig?" Ich bestätige panisch, dass ich sehr verheiratet sei, leider, leider und meine ungläubigen Augen irren zwischen seinem ordentlichen Anzug und den Haaren, die sich aus seiner Nase bis zur Oberlippe kräuseln, hin und her. "Tja", sagt er, "schade, da kann man nichts machen. Ich dachte halt, weil... Sie sind ja noch so jung. Dass Sie schon verheiratet sind!" (schüttelt bedächtig den Kopf) "Ich habe ja diese Chance verpasst... Schade. Ich wollte Sie sonst gern ins Theater einladen." Unter großer Anteilnahme an seinem Schicksal verabschiede ich mich hurtig und bin froh, tatsächlich jetzt gleich einen dringenden Termin zu haben und die Unterhaltung nicht fortsetzen zu können. Demnächst geh ich am besten in die Apotheke und verlange eine Faltencreme - neeeein nicht gegen Falten! Für Falten! Oder ich leihe mir ein Kind, vielleicht noch besser zwei bevor ich mich das nächste mal auf eine Bank setze. |
Tagebuch eines Gebrauchtwagens16.3.99 Oh happy day! Heute hat mich eine junge Frau gekauft, endlich nicht mehr beim Händler rumstehen...Juni 99 Dauernd leuchtet meine Einspritzanlagen-Warnleuchte auf. Frauchen sagt, sie bringt mich zum Händler in dessen Werkstatt. Juni 99 Ein Brief: Rückrufaktion! Mein Tank ist möglicherweise korrodiert, der Hersteller tauscht kostenlos aus.... aber wir wollten eh mal nach meiner Einspitzanlage sehen lassen. Juni 99 Gott sei Dank! Ich war in der Werkstatt und hatte nur einen Marderschaden... Hmpf, dass Tiere in mir herumlaufen, find ich ja schon ein wenig unangenehm. Mein Tank konnte übrigens nicht ausgewechselt werden, weil der Hersteller Ersatztanks geliefert hat, die nicht passen. Juni 99 - auf der Heimfahrt von der Werkstatt Hmmmmmm, meine Warnanzeige leuchtet immer noch bzw. schon wieder... Mitte Juli 99 Neuerdings habe ich immer so peinliche Auspuffgeräusche (wenn ich jetzt nicht silberfarben wär, würd ich erröten) Ende Juli 99 Der neue Tank ist in der Werkstatt angekommen. 3.8.99 Jetzt habe ich einen neuen Tank, aber meine Besitzerin ist nicht so glücklich: meine Lambdasonde muss ausgetauscht werden. Hoffentlich ist mein KAT noch in Ordnung... meine Besitzerin holt schon mal ihr Sparbuch raus. 5.8.99 Puh, da ist meine Besitzerin aber froh: der nette Händler hat ihr die Lambdasonde aus Kulanz zum Einstandspreis berechnet und kostenlos eingebaut. Außerdem ist mein KAT ist so gesund wie frisch vom Band. Der Werkstattmeister hat mir inzwischen das "Du" angeboten. 5.8.99 - auf der Heimfahrt von der Werkstatt Irgendwas rappelt in der Gegend um's Armaturenbrett... Frauchen denkt, ich bin halt ein Kleinwagen, da klappert schon mal was. 8.8.99 Ich bin verwirrt und hab keinen Plan mehr wie schnell meine Besitzerin mit mir herumrast. Könnte dran liegen, dass mein Tacho kaputt ist. 10.8.99 Ich hatte mal wieder viel Spaß in der Werkstatt, all die anderen Autos... Bei mir war ja nur die Tachowelle gerissen. Meine Besitzerin war wieder sehr glücklich, dass der nette Werkstattmeister "kostenlos" auf die Rechnung geschrieben hat. 10.8.99 abends Frauchen hat Zweifel an ihrer Zurechnungsfähigkeit: mitten auf der Schnellstraße in der tiefsten Finsternis stellt sie fest, dass sie kein Abblendlicht eingeschaltet hat. Ähm, das heißt... die Scheinwerfer sind doch an! Hm, ich fürchte die Anzeige fürs Abblendlicht ist hin... Ob ich meiner Besitzerin mal beichten soll, dass ich mich in den Werkstattmeister verliebt habe?... ich muss ihn einfach wiedersehen... diese männlichen Hände ... und wenn er mir erst das Diagnosegerät anlegt oder wild in meinen Kabeln wühlt...(seufz) |
| Letzte Änderung: 09.01.2011 Kontakt | Haftungsausschluss | Copyrights |